470er erobern das Meer zurück

470er erobern das Meer zurück

Nach den weiteren Lockerungen für Spitzensportler machten sich die 470er David Bargehr und Lukas Mähr sowie Nikolaus Kampelmühler und Thomas Czajka als erste OeSV-Teams auf den Weg an die kroatische Adriaküste. Gemeinsam mit Klassen-Trainer Mate Aparov wird in Split fokussiert auf die kommenden Aufgaben hingearbeitet.

Nach Verlautbarung der Grenzöffnungen für Arbeitszwecke startete der OeSV umgehend mit den Vorbereitungen der Locationwechsel. „Als wir erfahren haben, dass es theoretisch wieder möglich ist über die Grenze zu fahren, haben wir uns gemeinsam mit dem Segelverband akribisch auf die Übersiedlung vorbereitet. Es war uns wichtig, dass wir unser Trainingslager am Neusiedler See gut abschließen konnten. Wir investierten vor der Abreise außerdem noch ein paar Tage mit Bootsarbeit, um dieses wieder fit fürs Meer zu bekommen“, beschreibt Vorschoter Lukas Mähr.

Nach einem weiteren negativen Covid-Test und mit der Arbeitserlaubnis im Gepäck machten sich die vier Athleten umgehend auf den Weg nach Kroatien. „Durch die gute Vorarbeit des Verbands hatten wir keine Probleme über die Grenze zu kommen, die zum aktuellen Zeitpunkt klarerweise kaum frequentiert ist,“ erzählt Steuermann David Bargehr über die stressfreie Anreise.

Alles was das Seglerherz begehrt
In Split angekommen wurden - nach zweimonatiger Salzwasserpause - umgehend die ersten Einheiten in der "zweiten Heimat" von David Bargehr und Lukas Mähr durchgeführt. „Es ist richtig cool wieder in Kroatien zu sein. Es ist warm, wir haben großartigen Wind und gute Wellen - einfach alles was das Seglerherz begehrt“, so Bargehr. „Wir hatten eine produktive Zeit am Neusiedlersee, aber für uns ist es schon ein großer Unterschied nun endlich wieder am Meer segeln zu dürfen. Alle unsere Regatten finden am Meer statt, deswegen können wir hier auch die Vorbereitung optimal fortsetzen“, zeigt sich der Bregenzer voller Tatendrang. „Das Meer bietet uns zahlreiche Vorteile. Die großen Wellen lassen sich am Neusiedler See nicht simulieren, Kenterungen am See sind mit einem deutlich höheren Risiko für das Material verbunden. Einer der größten Unterschiede ist aber das Verhalten des Boots im Salzwasser. Aus diesem Grund sind hier auch andere Bootseinstellungen vorzunehmen, um die beste Performance herauszuholen. Das heißt wir können nun wieder den Schwerpunkt aufs Bootshandling legen“, beschreibt David Bargehr die Unterschiede. 

„Ganz abgesehen von den geänderten Verhältnissen ist eines der größten Assets, dass wir mit Mate Arapov unseren 470er-Klassen-Trainer direkt vor Ort haben. Matthias Schmid hat Mate exzellent vertreten. Aufgrund seiner Tätigkeit als Sportdirektor ist dies aber natürlich keine Langzeitlösung gewesen“, blickt Lukas Mähr auf das erfolgreich abgeschlossene Trainingslager im Bundesleistungszentrum zurück.

Regattapause ermöglicht fokussiertes Arbeiten
Langfristige Planungen kann das 470er-Team weiterhin noch nicht vornehmen. Die Europameisterschaft in Hyères/Frankreich wurde vorerst in den September verschoben, die Weltmeisterschaft in Mallorca / Spanien ist aktuell für Oktober angesetzt. „Fix einplanen können wir die neuen Termine noch nicht, es handelt sich hier um erste Ideen einer Neuansetzung, die sich je nach Entwicklung der Bestimmungen natürlich noch nach hinten verschieben können. Natürlich wäre es besser mehr Planungssicherheit zu haben, das ist allerdings in der aktuellen Situation nicht möglich. Auch der Olympia-Qualifikationstermin, für uns der wichtigste Termin überhaupt, ist aktuell noch komplett offen. Es stehen also noch viele Fragenzeichen im Raum. Für uns ist es aber wichtig, dass wir mit dem Trainingsbetrieb am Meer den ersten wichtigen Schritt gesetzt haben,“ kann Lukas Mähr der Wettkampfpause durchaus auch Positives abgewinnen.

Die Situation eines langen Kroatien-Trainingsblock ist für die 470er-Asse nichts Neues. „Wir haben auch in der Vergangenheit bewusst immer wieder lange Trainingseinheiten hier in Split absolviert. Nun haben wir unfreiwillig wieder die Möglichkeit ohne Zeitdruck fokussiert zu arbeiten. Für uns ist es wichtig diese Phasen ohne Reisestress zu haben, um uns auf unsere Entwicklung zu fokussieren. Bereits seit 2017 haben wir in Split unseren Auslandsstützpunkt, der uns eine optimale Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben ermöglicht. Wir sehen die geänderten Bedingungen auch als gute Chance für uns“, zieht David Bargehr ein positives Zwischenresümee auf dem Weg zurück in den Segelalltag eines Spitzensportlers. Auch die weiteren Teams stehen bereits in den Startlöchern für ihr Comeback am Meer. Die Teams der Klassen Nacra 17 sowie 49erFX schlagen in den nächsten Tagen ihre Zelte in Zadar / Kroatien auf.

 

Quelle / Fotocredit©: Öst. Segelverband (Profs)

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