Erste Defi-Notruf-Telefonzelle Österreichs

Erste Defi-Notruf-Telefonzelle Österreichs

BAD SCHALLERBACH - Rund 20.000 Menschen in Österreich erleiden jährlich einen plötzlichen Herztod. Im Fall der Fälle können Defibrillatoren Leben retten

Sie befinden sich an stark frequentierten Plätzen, ihre Bedienung ist einfach. Die Gemeinde Bad Schallerbach realisierte Österreichs erste Defi-Notruf-Telefonzelle. Sie entstand auf Initiative von zwei Rotkreuz-Mitarbeitern

Sie steht am Rathausplatz der Marktgemeinde und gilt als zentrale Anlaufstelle für Notfälle: Seit kurzem ist die 4.200-Einwohnergemeinde Standort von Österreichs erster Defi-Notruf-Telefonzelle. Um diese dementsprechend zu einem Defibrillator-Standort zu adaptieren, waren längere Vorbereitungsarbeiten notwendig. Abgestimmt mit A1 und der OÖ. Rotkreuz-Bezirksstelle Grieskirchen konnte dieses Projekt realisiert werden. Maßgeblich dafür verantwortlich waren Markus Humer, Gemeindeamts-Mitarbeiter und langjähriger freiwilliger Rotkreuz-Mitarbeiter sowie Notfallsanitäter Rainer Trawöger. „Hinweise am Radständer und am Videoterminal in der Nähe helfen, im Notfall schnellstens einen Defibrillator zu erreichen“, erklären beide. Auch Bürgermeister Gerhard Baumgartner ist stolz, der erste Bürgermeister einer österreichischen Gemeinde mit Defi-Notruf-Telefonzelle zu sein: „Wir wollten einen zentralen Standort für den Defibrillator schaffen, der rund um die Uhr für jeden frei zugänglich ist. Damit ist die beste Vorsorge getroffen. Als Kurort und Tourismusgemeinde nehmen wir dabei gerne eine Vorreiterrolle wahr. Ich freue mich, dass es mit dem Roten Kreuz und A1 gelungen ist, dieses Musterprojekt in Bad Schallerbach zu verwirklichen.“

Jeder kann mit einem Defibrillator Erste Hilfe leisten
Um im Ernstfall rasch und richtig helfen zu können haben der Bürgermeister und alle Rathaus-Bediensteten bereits eine Defi-Einführung erhalten. Einen Wiederbelebungs-Kurs absolvieren sie im Herbst. Im Fall der Fälle kann der Einsatz eines Defibrillators lebensrettend sein. „Dank modernster Technik kann jeder damit Hilfe leisten, ohne etwas falsch zu machen“, weiß OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Aichinger Walter. Der eingebaute Computer gibt genaue Sprachanweisungen für den korrekten Einsatz. Das Gerät erkennt selbständig, ob ein Schock abgegeben werden muss und gibt zusätzlich Anleitungen zur weiteren Ersten Hilfe. Statistiken belegen die Sinnhaftigkeit von Defibrillatoren: Wenn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand keine Hilfe einsetzt, verschlechtert sich die Überlebensrate mit jeder Minute um bis zu zehn Prozent. Das OÖ. Rote Kreuz betreut mehr als 1.700 Defibrillatoren im Bundesland.

Telefonzellen-Betreiber A1 unterstützt Idee der Defi-Notruf-Telefonzelle
Dass sich Defibrillatoren und Telefonzellen gerade bei Notfällen durchaus ergänzen, erkannte der Betreiber A1 Telekom Austria. „A1 unterstützt gerne das Projekt der Defi-Notruf-Telefonzelle in Bad Schallerbach. Auch wenn Telefonzellen nicht mehr dieselbe Bedeutung haben wie früher, kann man natürlich auch heute noch im Fall des Falles, wenn das Handy-Guthaben aufgebraucht, der Akku leer oder gerade keine Münze zur Hand ist, von jeder Telefonzelle aus die Notrufnummern kostenlos anrufen! Man muss dazu nur den Hörer abheben und eine der Notrufnummern wählen. Mit dem Defibrillator wird die Telefonzelle in Bad Schallerbach eindeutig aufgewertet und bekommt damit eine wichtige Rolle in der Rettungskette. Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg,“ so Sigrid Bachinger von A1.

Zusätzliche Informationen über Defibrillatoren erhalten Teilnehmer im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen, die das OÖ. Rote Kreuz an seinen Dienststellen anbietet. „Das Einzige was Menschen im Notfall falsch machen können, ist nichts zu tun“, erklärt Aichinger. „Ein Erste-Hilfe-Kurs nimmt die Angst, gibt Sicherheit und lohnt sich zu 100 Prozent.“ Termin-Infos und Anmeldung zu allen Kursen in Ihrer Nähe auf www.erstehilfe.at

Quelle, Bild: ÖRK

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