Dr. med. Angelika Reitböck, Präsidentin des Österreichischen Hausärzteverbandes
Die Arbeitsbedingungen der Hausärzte müssen dringend verbessert werden. Es verschärfen sich die Arbeitsbelastungen durch die zunehmende Pensionierungswelle. Zusätzlich ist die Honorierung im Vergleich zu den Fachärzten weniger attraktiv und nicht zukunftsweisend. Dies schreckt viele junge Kollegen ab, den Beruf des Hausarztes zu ergreifen.
Im Zuge der derzeitigen Reformbestrebungen werden offensichtlich mit wenig Mühe große finanzielle Mittel für Ausbau und weitere Förderung von primären Versorgungszentren (PVZ) aufgebracht. Für wichtige Projekte, wie z.B. die Etablierung der Lehrpraxis, als Training für angehende praktische Ärzte in den Ordinationen erfahrener KollegInnen, musste für viel geringere Mittel mehr als ein Jahrzehnt lang diskutiert und gekämpft werden.
3900 Hausärzte führen 70 Millionen Patientenkonsultationen pro Jahr durch.
Der Hausarzt begleitet seine Patienten kontinuierlich von jung bis alt, über Generationen hinweg. In einem PVZ hingegen sind mehrere Ärzte tätig und betreuen abwechselnd die Patienten.
Die Medizin, die der Hausarzt bietet, ist zugleich effektiv, maßgeschneidert und kostengünstig. Damit werden im Vorfeld schon viele gesundheitliche Probleme gelöst. So muss nur mehr in selektiven Fällen die viel teurere technisierte Apparatemedizin der Kliniken und Spitäler in Anspruch genommen werden. Daher garantieren Haus- und Landarzt immer noch die bei weitem beste und effektivste Form der Primärversorgung!
Dr. Angelika Reitböck, Präsidentin des österreichischen Hausärzteverbandes, erklärt:
„Darauf haben wir vom Hausärzteverband schon seit Jahrzehnten immer wieder unermüdlich hingewiesen und dies immer wieder den verantwortlichen Politikern und Funktionären eindringlich mitgeteilt.“
Quelle: Dr. Angelika Reitböck, Präsidentin des österreichischen Hausärzteverbandes / ots // Fotocredit: Foto Walter