Heute ist "Equal Pay Day"

Heute ist "Equal Pay Day"

Die geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung führt zu regen Diskussionen in Österreichs Politlandschaft

Monika Vana zum heutigen Equal Pay Day: Lohnschere rasch schließen - Geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung muss bekämpft werden.

"Statistisch betrachtet arbeiten die Frauen in Österreich ab heute bis zum 31.12. gratis. Diese skandalöse Schieflage muss endlich ein Ende finden." kommentiert Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im EU-Parlament, den heutigen Equal Pay Day.

"Seit Jahren klafft die Lohnschere zwischen Männern und Frauen auseinander. Es reicht! Es braucht Aktionspläne zur Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen: nationale, kommunale und EU Politik müssen die Einkommensgerechtigkeit vorantreiben. Eine europäische Sozialunion mit einem bindenden Mindesteinkommen ist längst überfällig.

Geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse müssen entschlossen bekämpft werden. Eine deutliche Anhebung der Gehälter in Pflege-und Sozialberufen käme mehrheitlich Frauen zu Gute.”

“Wir brauchen mehr Einkommenstransparenz, bessere Sanktionen bei Lohndiskriminierung und die Koppelung von Auftragsvergaben an Gleichstellungsplänen in Unternehmen. Nur mit arbeitsmarktpolitischen Vorstößen kann die gläserne Decke für Frauen durchbrochen werden. Frauen in Führungsebenen dürfen keine Ausnahme mehr sein, sondern eine Selbstverständlichkeit. In allen Politikbereichen muss die Gleichstellung der Geschlechter vorangetrieben werden. Gender Mainstreaming darf kein leeres Schlagwort sein!“, so Monika Vana abschließend.

Quelle: Michael Lachsteiner / Pressesprecher MEP Dr.in Monika Vana 

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Aus Lohnungleichheit entsteht Altersarmut Kindererziehung, Pflege und Teilzeitarbeit machen Altersarmut weiblich, betont die Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec

„Am heutigen Equal Pay Day haben Männer im Schnitt bereits das Jahresgehalt von Frauen verdient, unabhängig davon, ob sie Teil- oder Vollzeit arbeiten. Das bedeutet: Statistisch gesehen arbeiten Frauen ab heute für die gleiche Leistung gratis – und das nur, weil sie Frauen sind“, ärgert sich Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec anlässlich des heutigen Equal Pay Day.

Mit 19,9 Prozent liegt die Lohnungleichheit in Österreich über dem EU-Schnitt von 16 Prozent. „Auch wenn sich die Einkommensschere in den letzten Jahren weiter geschlossen hat, tut sie das zu langsam. Länder wie Schweden, Luxemburg und Italien haben uns in diesem Bereich einiges voraus“, so Korosec. Sie warnt, dass die Minderbezahlung von Frauen weitreichende und langfristige Konsequenzen hat. „Aus Lohnungleichheit entsteht Altersarmut“, so Korosec.

Altersarmut ist weiblich

„Das Gesicht der Altersarmut ist eindeutig weiblich. 16 Prozent der Frauen, aber nur 11 Prozent der Männer über 60 sind armutsgefährdet. In absoluten Zahlen sind 143.000 von insgesamt 212.000 armutsgefährdeten älteren Personen Frauen“, betont Korosec. Sie weist darauf hin, dass die Hälfte aller Frauen eine Alterspension bezieht, die unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.133 Euro monatlich liegt. „Das Risiko einer Verarmung oder arm zu bleiben ist besonders für alleinstehende Frauen hoch. Es nimmt auch nicht ab, obwohl der Anteil armutsgefährdeter Menschen in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist. Das ist mehr als alarmierend“, hebt die Seniorenbund-Präsidentin hervor.

47 Prozent Frauen in der „Teilzeitfalle“

Neben der geringeren Entlohnung spielen auch unterbrochene und verkürzte Erwerbsbiografien eine große Rolle. „Frauen stecken im Berufsleben für Kindererziehung und Pflege oftmals zurück, arbeiten in Teilzeit oder pausieren. Ein Wiedereinstieg in eine Vollzeitstelle ist oft nicht möglich, das Lebenseinkommen und damit auch die Pension werden empfindlich reduziert. Vielen ist das anfangs gar nicht bewusst“, sagt Ingrid Korosec. 47 Prozent der erwerbstätigen Frauen stecken in dieser „Teilzeitfalle“, während der Anteil bei Männern nur zehn Prozent beträgt. „Frauen müssen stärker über die Folgen von Teilzeitarbeit aufgeklärt und der berufliche Wiedereinstieg mehr gefördert werden“, macht die Seniorenbund-Präsidentin klar. Weiters fordert sie:

  • Maßnahmen zur Schließung des Gender Pay Gaps nach dem Motto Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
     
  • Anrechnung der vollen Kindererziehungszeiten von vier Jahren pro Kind auch im Überschneidungsfall
     
  • Entfall von Beitragspflichten ins Pensionssystem ab Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters bei Bezug einer Eigenpension
     
  • Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie zB. Ausbau der ganztägigen, flexiblen Kinderbetreuung zur Verhinderung von Altersarmut
     
  • Erhöhung der Gehälter in Branchen, in den vorwiegend Frauen beschäftigt sind, z.B. Pflege- und Betreuung
     
  • gerechte Anerkennung der Kindererziehungszeiten für Mütter mit Geburtsjahrgang vor 1955, die bisher keine Pension (auch keine Witwenpension) erhalten – mittels Einmalzahlung oder eines monatlichen Anerkennungsbeitrag
     
  • Erstellung eines Pflegekonzepts, das die ehrenamtliche Betreuungsquote durch Frauen reduziert, um die Frauenerwerbsquote zu steigern

„Ein breit angelegter Aktionsplan muss das Gebot der Stunde sein. Nur so können wir die Lohn-und Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen und in weiterer Folge auch die Pensionslücke für Frauen schließen und Altersarmut eindämmen“, schließt Korosec.

Quelle: Österreichischer Seniorenbund, Mag. Alexander Maurer/ots

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„Frauen in Österreich arbeiten heuer im Vergleich zu Männern im Durchschnitt 72 Tage unbezahlt. Diese aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass es noch viel zu tun gibt. Wir wollen die Lohnschere schließen. Unser Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal,

Der österreichweite Equal Pay Day fällt heuer auf den 21. Oktober. Das heißt: Österreichs Frauen arbeiten heuer im Verhältnis zu den Männern 72 Tage „gratis“. Männer haben zu diesem Zeitpunkt bereits so viel verdient wie Frauen im ganzen Jahr. Frauen in Österreich verdienen heuer im Durchschnitt um rund 10.000 Euro pro Jahr bzw. um 19,7 Prozent weniger als Männer (auf Basis von Vollzeitbeschäftigung). Im Jahr 2018 fand der österreichweite Equal Pay Day am 20. 10. statt. Heuer gibt es eine Verbesserung um einen Tag.

„Mehr Zeit für mich/für uns!“: Haushaltsplan für faire Verteilung

Wer räumt den Geschirrspüler ein? Wer holt die Kinder ab? Wer bringt den Müll hinunter? Diese Arbeit leisten deutlich öfter Frauen als Männer – eine Mehrbelastung, die oft negative Auswirkungen auf Gesundheit, soziale Absicherung und Karrierechancen hat. Frauenstadträtin Kathrin Gaal, AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann machten am 21. 10. unter dem Motto „Mehr Zeit für mich/für uns!“ bei einer Aktion auf der Mariahilfer Straße auf die Lohnschere und die ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern aufmerksam.

Mit einem „Haushaltsplan“ zum Ausfüllen können Männer und Frauen vergleichen, wieviel Zeit sie mit Kochen, Putzen, Wäsche waschen und Co. verbringen. Er soll helfen, Hausarbeit fair zu organisieren.

Die Infoveranstaltung des Frauenservice Wien fand in Kooperation mit dem Frauenausschuss des Österreichischen Städtebunds, den ÖGB-Frauen und der Arbeiterkammer statt. Infos und Haushaltsplan zum Download: frauen.wien.at, arbeiterkammer.at/fairerlohn, oegb.at/frauen, staedtebund.gv.at

Gaal/Anderl/Schumann: „Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

„Frauen in Österreich arbeiten heuer im Vergleich zu Männern im Durchschnitt 72 Tage unbezahlt. Diese aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass es noch viel zu tun gibt. Wir wollen die Lohnschere schließen. Unser Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal, die Vorsitzende des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes. Die Frauenstadträtin weist einmal mehr darauf hin, wie wichtig es ist, sichtbar zu machen, dass Frauen einen deutlich höheren Anteil an unbezahlter Arbeit leisten – und dadurch oft einer höheren Belastung ausgesetzt sind als Männer sowie weniger Freizeit haben.

Und: „Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit und kümmern sich um Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen. Das wirkt sich auf das Einkommen und die Pension aus. Die Einkommensschere setzt sich in der Pension fort. Altersarmut betrifft noch immer vor allem Frauen. Das ist alarmierend“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal.

„Ich finde es empörend, dass wir im Jahr 2019 im hochentwickelten Österreich immer noch über gleiche Bezahlung von Frauen und Männern reden müssen“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl. „Die niedrigeren Einkommen von Frauen sind durch einige Faktoren erklärbar, darunter Teilzeitarbeit oder generell geringere Einkommen in so genannten Frauenbranchen. Es bleibt aber immer noch ein nicht erklärbarer Rest.“ Hinzu komme, und auch das sei nicht neu, dass Frauen den überwiegenden Teil der unbezahlten Arbeit – Haushalt sowie Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen – leisten. Für kluge politische Entscheidungen braucht es aktuelle Daten, so Anderl. „Es ist wichtig zu wissen, was Männer und Frauen im Laufe des Tages tun und ob sich die Arbeitsaufteilung im Lauf der Zeit verändert. Die letzte Erhebung zur Zeitverwendung ist zehn Jahre alt. Neben Maßnahmen zur Anhebung von Fraueneinkommen und zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben brauchen wir also auch dringend eine neue Zeitverwendungsstudie. Denn mit schlechten Daten kann man keine gute Politik machen.“

Noch immer stoßen viele Frauen an die „gläserne Decke“ und arbeiten vor allem in Teilzeit. „Für mich ist der Knackpunkt die sogenannte „unbezahlte Arbeit“ – sprich Kindererziehung, Pflege und Haushalt. Denn wer viel unbezahlt arbeitet, muss bei der bezahlten Erwerbsarbeit zurückstecken“, zeigt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, auf. „Genau aus diesem Grund brauchen wir endlich eine vernünftige soziale Infrastruktur. Wir kommen um einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen in Österreich mit Schwerpunkt auf regionalen Bereichen sowie einen Ausbau der professionellen Pflege- und Betreuungsangebote nicht herum. Das alles ist längst überfällig“, so die ÖGB-Vizepräsidentin.

Equal Pay Day im Bundesländervergleich: Wien schneidet am besten ab

Der österreichweite Equal Pay Day fällt 2019 auf den 21. Oktober. Er vergleicht die Einkommen von durchgängig Vollzeit beschäftigten Männern und Frauen.

Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Österreich bei 52.033 Euro liegt, verdienen Frauen durchschnittlich 41.785 Euro brutto im Jahr. Daraus ergibt sich ein Minus von 19,7 Prozent.

Österreichs Frauen arbeiten heuer im Verhältnis zu den Männern 72 Tage „gratis“ und verdienen im Durchschnitt um rund 10.000 Euro pro Jahr weniger (auf Basis von Vollzeitbeschäftigung).

In Wien wird der Equal Pay Day heuer auf den 9. November 2019 fallen. Das bedeutet, dass Frauen in Wien heuer im Durchschnitt um 14,5 Prozent weniger verdienen als Männer (Basis für die Berechnung sind die durchschnittlichen Jahres-Bruttobezüge bei Vollzeitbeschäftigung). Das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Wien liegt derzeit bei 54.654 Euro. Demgegenüber verdienen Frauen in Wien durchschnittlich 46.738 Euro brutto im Jahr – also um durchschnittlich 7.900 Euro weniger als Männer (Gender Pay Gap: 14,5 Prozent).

2018 fiel der Equal Pay Day in Wien auf den 6. 11. Damit gab es heuer eine Verbesserung um drei Tage.

Im Bundesländervergleich fiel der Equal Pay Day 2019 in Vorarlberg heuer bereits auf den 23. September (Gender Pay Gap: 27,2 Prozent).

Quelle: Gerda Mackerle, Mediensprecherin StRin Kathrin Gaal/ots

Fotocredit: Symbolfoto
 

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